Wie schon in Reims musste sich Georg Christian von Kessler auch in Esslingen mit einem explosiven Problem herumschlagen: Die damals gängigen Weinflaschen hielten den massiven Druck, der durch die Gärung von Wein, Hefe und Zucker entstand, oft nicht aus und platzten der Reihe nach. Mehr als die Hälfte der Produktion ging so verloren. Nicht nur die latente Verletzungsgefahr für die Arbeiter, auch der wirtschaftliche Schaden waren so beträchtlich, dass Kessler sich zusammen mit der Glashütte Buhlbach daranmachte, eine neue Flasche zu entwickeln, die stark genug war, um dem Druck standzuhalten. Im hundertneunzigsten Jahr des Bestehens gibt es nun aufs Neue eine Flasche, die exklusiv für KESSLER entworfen wurde. Betont klassisch in der Form und deutlich schwerer als eine übliche Sektflasche, besticht sie vor allem durch das Glasrelief mit dem Motiv des Gründungsjahrs 1826 und des Großen Kometen. Dieser Komet steht für den »Jahrhundert-Champagner« von 1811, an dessen Erzeugung der Firmengründer in seinem früheren Haus in Reims maßgeblich beteiligt war. Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts tauchte dieser Komet auf Etiketten und Stempeln der Firma KESSLER auf. Man fühlte sich also noch lange über den Tod Kesslers im Jahr 1842 hinaus der Tradition verbunden, die er von Reims mit nach Esslingen brachte.